Den Verband als Ökosystem begreifen

Die Verbandscommunity

Die Herzkammer eines Verbandes sind die Mitglieder, ist das eigene Netzwerk. Sie sind die tragenden Säulen, sowohl wirtschaftlich als auch inhaltlich. Und sie bilden die Hauptbestandteile der Verbandscommunity. Gedeiht die Community, d.h. partizipieren Mitglieder und generieren Mehrwerte, funktioniert das Miteinander zwischen Haupt- und Ehrenamt, herrscht eine Grundzufriedenheit – ist die elementare Grundlage für das Wachstum des Verbandes geschaffen.

„Mitgliederverwaltung“ war gestern. Mitglieder- und Communitymanagement sind Begriffe, die nicht nur zeitgemäß erscheinen, sondern vor allem zum Ausdruck bringen:

  • Im Verband zählen Zusammengehörigkeitsgefühl, sinnstiftende Aktivitäten und ein klares Bekenntnis zum „Purpose“, dem Zweck einer Mitgliedschaft (USP/DNA/Positionierung).
  • Verbände zu managen oder zu führen, setzt einen Spirit und eine Grundhaltung voraus, nach denen alle Beteiligten authentische Markenbotschafter des Verbandes sind.
  • Das Commitment zum Verband sollte man (regelmäßig) messen und das Ohr permanent am Mitglied haben.
  • Die Community lebt vom Involvement der Beteiligten („Betroffene zu Beteiligten machen“), möglichst niemanden zurückzulassen ist das Tagesgeschäft des Verbandsmanagements.

Aus der Community wird ein Ökosystem

Im Zentrum des Ökosystems ist der Markenkern des Verbandes. Um diesen herum versammeln sich Mitglieder, Förderer, Experten, Medien, ehrenamtlich Tätige, das Hauptamt. Sie alle haben mit der Zugehörigkeit zum Verband ein Commitment abgegeben, identifizieren sich mit den Verbandszielen und stehen mit dem Markenkern, aber auch unter- bzw. miteinander in Beziehung. So wird aus dem Verband sehr schnell eine vielschichtige Community, bei der es vor allem um Folgendes geht: Nutzen aus der Mitgliedschaft zu ziehen, Mehrwerte zu generieren – und (materiell und/oder immateriell) auch etwas zurückzugeben. Damit ist die Anlehnung an ein Ökosystem sehr naheliegend.

Aufgaben für das Verbandsmanagement

Das Ökosystem des Verbandes kann als solches natürlich nur dann funktionieren, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Grundzufriedenheit stimmen, im auf das Ökosystem übertragenen Sinne: Wenn alle Beteiligten sowohl Nutznießer im Sinne ihrer eigenen Entwicklung sind, gleichzeitig aber auch dadurch in die Lage versetzt werden, selbst etwas zum Erhalt und Ausbau des Systems beizusteuern. Für die Verbandspraxis heißt das:

  • Die Gesamtheit aller Mitglieder im Blick behalten
  • Den Nutzen für alle Beteiligten permanent ausbauen
  • Unterschiedliche Interessen austarieren und ausbalancieren
  • Mitglieder motivieren, sich zu engagieren
  • Den Ausbau im Fokus zu haben und voranzutreiben